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Recht & Verwaltung05 November, 2018

Mein erstes Mal mit DictNow (Teil 2)

Wie in Teil 1 meines Beitrags bereits mit Nachdruck dargestellt, machte für mich eine juristische Diktiersoftware lange Zeit keinen Sinn. Sie war nicht nötig, ich war nicht auf sie angewiesen und ich wollte sie auch nicht. Wofür auch?    

Dennoch: Ich will es wissen!
Schon vor einiger Zeit habe ich mich dem Grundsatz verschrieben, dass ich grundsätzlich keineswegs und nirgendwo auf der Stelle treten möchte. Ich möchte vielmehr Veränderungen und Verbesserungen - welchen Bereich auch immer sie betreffen mögen - stets offen gegenüber sein. Gut, vielleicht erkannte ich auch tief in meinem Inneren einfach nur, dass ich mich längst vom juvenilen Berufsanfänger zum anwaltlichen Überzeugungstäter gemausert hatte, zu dessen Berufsalltag eben auch das regelmäßige Diktat gehört. WENN schon, dann sollte es doch zumindest so richtig digital gehen. Ich beschloss also, dem Ganzen eine Chance zu geben. Mehr noch: ich wollte am eigenen Leib erfahren, was das mit dem Diktieren denn wirklich auf sich hat und vielleicht, aber nur vielleicht würde ich doch noch eines Besseren belehrt. Ich wollte also DictNow auf Herz und Nieren prüfen. Kaum war der Entschluss gefasst, war die Neugierde kaum noch zurückzuhalten und die DictNow App bereits auf meinem Handy.    

DictNow ist Volljuristin!
Die erste freudige Erkenntnis: Komplizierte juristische Begriffe fanden sich plötzlich und unerwartet völlig fehlerfrei im Text wieder. Das gelang mir größtenteils noch nicht einmal, wenn ich den Text selbst tippte. Und nun durch mein gesprochenes Wort? Ich war begeistert. Eine funktionierende Sprachtechnologie ersparte mir auf diesem Wege tatsächlich eine ganze Menge Zeit. Leider nahm ich mir zwar nie die Zeit, die tatsächliche Effizienzsteigerung auch zu messen, gefühlt aber verdoppelte ich meine Arbeitsgeschwindigkeit mitunter dank meines neuen digitalen Helferleins. Ich war – im wahrsten Sinne des Wortes – angefixt.    

Liebe auf den zweiten Blick
Fortan intensivierten wir beide, DictNow und ich, unsere noch junge Zusammenarbeit. Zwar war mir meine Unabhängigkeit auch weiterhin wichtig, weswegen ich kurze Texte wie Emails weiterhin selbst und per Hand tippte. Sobald jedoch Schreiben mit mehreren Seiten oder umfangreiche Schriftsätze auf dem Programm standen, kam ich schon bald ohne DictNow nicht mehr aus. Es gab keinerlei Grund mehr, anstehende Fristen bis zum letzten Tag auszukosten, da einem die neue digitale Unterstützung die Arbeit wirklich schmackhaft machte. So effizient und schnell konnte man förmlich Aktenberge bewegen.    

Steter Tropfen höhlt den Stein
Dabei beobachtete ich, wie die Fehlerquote immer geringer wurde. Durch die beständige händische Korrektur und die Ergänzung des Wörterbuchs kann ich mittlerweile Texte mit einem Richtigkeitsgrad von 95 bis 98 % auf meinen Bildschirm zaubern. Sogar 100% kommen regelmäßig vor.   Lange Zeit habe ich insgeheim Kollegen belächelt, die E-Mails ausgedruckt von der Sekretärin vorgelegt bekommen, eine Antwort diktierten, und diese Antwort von der Sekretärin erneut abtippen und versenden ließen. E-Mails ausdrucken? Dies allein war schon so entgegen jeglichen digitalen Gedankens und dann noch die Antwort diktieren. What? So was von gestern!   Doch ich gestehe: auch ich diktiere mittlerweile lange E-Mails mit DictNow. Aber immerhin: Ich drucke sie nicht aus. Und tatsächlich: Eine Antwort diktieren geht um ein Vielfaches schneller, als sie selbst zu tippen, wenn man sich einfach nur traut, seine Gedanken laut auszusprechen. Fühlt sich zwar an wie ein Selbstgespräch ist aber nur viel besser, da man sich einen kompletten Arbeitsschritt spart.    

Das Beste kommt zum Schluss
Das Beste ist: ich muss für die Korrektur meines Diktates keine Stunden oder gar Tage warten. Es ist schlichtweg irrelevant, ob das Sekretariat abends nicht mehr oder frühmorgens noch nicht besetzt ist, die Assistenz erkrankt oder auf Fortbildung ist. Ich kann unmittelbar nach Fertigstellung des Diktats in die Korrekturphase eintreten. Dazu höre ich mir das Diktat noch einmal an und korrigiere parallel, was DictNow noch nicht ganz verstanden hat und bringe dabei den Schriftsatz in die beste Form, die er haben kann. Und weil DictNow auch ein guter Zuhörer ist, lernt es kontinuierlich dazu. Ein verlässlicher neuer Mitarbeiter, diese Diktiersoftware, das muss man schon sagen.    

Was soll das Sekretariat dann noch tun?
Ohne Sekretariat könnten viele Kolleginnen und Kollegen nicht überleben. Es hält Fristen im Auge, koordiniert Termine, und hat den Überblick über die aktuelle Aktenlage. Dank digitaler Diktiersoftware könnte die doch eher eintönige Schreibarbeit im Sekretariat, in der die Damen und Herren fast wie in Akkord Tonbänder abhören und abtippen mussten, Vergangenheit angehören. Und das ist gut so! Denn: Ich weiß nun aus erster Hand, dass DictNow all dies einwandfrei übernehmen kann.   Müssen Sekretariate in Deutschland also Angst vor juristischer Spracherkennungssoftware haben? Oh nein! Sie können sich auf die Zukunft freuen. Denn endlich haben Sie mehr Zeit, Tätigkeiten zu übernehmen, bei denen sie auch wirklich unersetzbar sind und die den Kanzleialltag und die Mandantenbetreuung weit nach vorne bringen können.   Mein Fazit nach mittlerweile über einem Jahr DictNow: Ich kann nicht mehr ohne. Und ich will es auch gar nicht mehr. Nicht gesucht und doch gefunden - eine Liebe, die hoffentlich bleibt!     

Unser Autor, Dr. Dominik Herzog, SYLVENSTEIN Rechtsanwälte

 
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